Sonntag, 28. August 2011

Und gestrickt habe ich auch...

Und zwar Strickfilz-Hausschuhe. Ich bin fast süchtig... Es ist schön, mal etwas Fertiges in der Hand zu haben! Gestrickt habe ich mit meiner handgesponnenen, Liguster-gefärbten Coburger Fuchs-Wolle.



Besonders gefällt mir, daß man die Strickstruktur noch sieht. Und ich habe den Eindruck, daß die Wolle durch das Filzen noch mal weicher geworden wäre. Aber das kann auch Einbildung der stolzen Handwerkerin sein. Zuerst hatte ich noch versucht, per Hand zu filzen. Nachdem das aber eine Ewigkeit zu dauern drohte, habe ich die Teile mutig bei 40 Grad in die Waschmaschine geworfen und mitten im Waschgang wieder rausgeholt. Das werde ich beim nächsten Strickfilzteil auf jeden Fall gleich so machen.



Die Hausschuhe waren (für meine Verhältnisse) schnell fertig. 1. Tag stricken, 2. Tag filzen. Und wenn sie sich gleich im ersten Winter durchlatschen sollten, kann man schnell neue machen. Jedenfalls muß ich jetzt nicht mehr die mühsam genadelten Mittelaltersocken auftragen.:-)

Sonnenfärben - Ich bin dabei!!

Wie unglaublich einfach! Erstmal wollte ich meine Ostereierfarben ausprobieren. Eine Mircrowelle besitze ich nicht und das Fixieren der Farbe im Backofen o.Ä. scheint mir so energieaufwendig! Also in die Sonne damit. Farben nach Anleitung mit heißem Wasser und Essig aufgelöst, Wolle dazu und ein Tag bei voller Sonne reicht schon aus. Die Farbe ist aufgezogen, das Wasser klar.



Zugegebener Maßen sind die Farben grell und nicht für die Ewigkeit. Werde mir also ein entsprechendes Projekt für diese Wolle überlegen müssen.



Aber Spaß macht es in jedem Fall und Energie spart es auch. Weshalb ich jetzt auch schrittweise zum Sonnenfärben mit Pflanzen vordringe:
1. Experiment: Zwiebelschalen machen Sonnengelb
Das zweite Glas enthält gleich Eisensulfat für ein gepflegtes Schlammgrün, aber augenscheinlich auch zu wenig Zwiebelschalen. Da werde ich wohl morgen noch einmal "nachwürzen" müssen.:-)

Hundewolle - Nur das Ergebnis zählt!

Ein seeehr langwieriges Projekt neigt sich dem Ende. Die letzte sog. "Wauwau-wałma" (sprich: Wauwau-Wauma; sorbisch: wałma = deutsch: Wolle) trocknet im Bad vor sich hin und kann bald ihrem zukünftigen Träger überreicht werden.


Wie alles begann:

Über Umwege erreichte mich ein netter Herr, der gern die Wolle seiner lieben Hundefreundin versponnen haben wollte. Mit einer betagten Hündin seiner Nachbarn hatte er sich angefreundet und führte sie regelmäßig zum Spazieren aus. Da absehbar war, daß sich ihr Leben dem Ende neigt, wollte er sich gern ein Andenken verschaffen und begann, die Wolle zu sammeln und nach jemandem zu suchen, der sie verspinnen könnte. Ich erklärte mich nach einem Probespinnen dazu bereit - bisher hatte ich nur Schafwolle versponnen und im Auftrag für andere noch nie... Die Wolle war "frisch vom Hund" nach dem Bürsten aufgesammelt.
Waschen konnte man sie vor dem Spinnen nicht, dazu verfilzte sie zu schnell, also mußte sie so gesponnen werden. Einmaliges Kardieren stellte sich als am praktischsten heraus, obwohl auch Zupfen oder Spinnen direkt aus der Flocke möglich war.




Mit meinem alten Spinnrad ließ die Wolle sich zwar spinnen, aber mit dem Ashford Traditional der Spinte ging es doch noch drei Mal besser und machte auch fast Spaß. Eklig fand ich nur trotzdem dem Dreck - an den Fingern, in den Sachen, auf dem Boden, am Rad... Überall Hundehaare! Ich habe versucht, mir über die sonstigen Kleinigkeiten, die da so im Fell hingen, keine allzugroßen Gedanken zu machen... Es entstand ein schmutziggrauer Faden, aus dem vereinzelt Grannenhaare hevorpieksten. Nicht allzu vielversprechend. Aber es sollte ja ein Andenken werden, nicht unbedingt ein Lieblingsschmusestück.



Zum Zwecke besserer Haltbarkeit habe ich die Hundewolle nicht mit sich selbst verzwirnt, sondern mir deutsches Merino bestellt. Das gab eine nette Abwechslung beim Spinnen, paßte von der Farbe und vom Griff her hervorragend und gab dem Garn den nötigen Halt.


(hier sieht man noch die Farbunterschiede, das Dunklere ist die Hundewolle)

Bei der Gelegenheit kann ich ja auch gleich mal mit meiner tollen "Lazy Kate" angeben!:-)) Mein Wollkorb muß dafür herhalten, mit einer Leiste quer durch die Tragegriffe und zweckentfremdeten Zeltheringen. Die Konstruktion tut ihren Dienst:



Dann folgt das übliche: Haspeln



und Waschen


(beim fertigen Garn sieht man kaum noch Farbunterschiede zwischen Hund und Schaf, aber man muß es dafür auch 3 Mal mit Shampoo bearbeiten.)

Und wenn das fertige Ergebnis nicht so unglaublich flauschig wäre und überhaupt nicht nach Hund riechen würde, hätte ich wohl gar nicht sooo lange durchgehalten. Insgesamt sind jetzt wohl knapp 600g Garn fertig, die Lauflänge habe ich zwar nicht gemessen, aber für eine Weste oder ähnliches reicht es auf jeden Fall. Ich hoffe, es entsteht etwas schönes daraus und vielleicht kann ich ja auch noch ein Foto vom fertigen Objekt einstellen. Hier das vorläufige Endergebnis: