Mittwoch, 2. Dezember 2009

Sockengeflüster

Samstag nachmittag auf einer Versammlung der Braunkohlegegner. Ich erspäher H. in der Menge und begrüße sie freudig.
Sie flüstert mir zu: "Ich bin schon wieder bis zur Ferse."
Ich: "Mist, ich hab nur meinen Schal mit, ich bin noch nicht viel weiter."

Sonntag abend in meiner Lieblingskneipe. Der Barmann reicht mir ungefragt mein Lieblingsbier.
Dann sagt er: "Ich soll dir von meiner Freundin ausrichten, sie ist schon so weit."
Und zeigt eine gewisse Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger an. Ich bin neidisch. Und wieder habe ich nur den Schal einstecken. Der sollte ja auch noch bis Weihnachten fertig werden. Da sehe ich aber schwarz. Er wird jezt unbarmherzig zur Seite gelegt, denn mein Bündchen ringelt sich erst traurige 3cm an den Nadeln entlang.

Ja, man ahnt es, wir lernen Sockenstricken.:-) Überall in der Stadt verteilt sitzen jetzt Frauen und kämpfen mit Nadeln. Letzten Donnerstag war Maschenanschlagen und Bündchenmuster. (Nun, meine Anschlagmaschen sind immer noch labberig, aber die Übung machts ja hoffentlich irgendwann. Ich bin aber sehr stolz auf mein erstes 2 rechts,2 links, das tatsächlich als solches erkennbar ist...) Und bis diesen Donnerstag muß jede den Schaft fertig haben, damit wir gemeinsam die Ferse bezwingen können.

Und dann können wir endlich mitreden, Käppchen, Bumerang oder JoJo werden keine Fremdwörter mehr sein und unsere viele selbstgesponnene Wolle bekommt einen Sinn.

Jetzt habe ich entdeckt, daß ich mir die Strickerei bislang viel zu schwer gemacht habe. Lesen bildet nämlich doch. Ein Blick in mein altes Strick- und Häkelbuch und ich weiß jetzt, wie ich die verflixten rechten Maschen schneller hinkriege. Und dann fängt es tatsächlich an, Spaß zu machen. Ich wollte es ja nicht glauben. Aber wenn man sich nicht mehr die Augen auszustechen droht, oder den Faden fast zersprengt vor lauter Anstrengung, kommt so was wie Freude auf.

Das wollte ich nur mal schnell sagen. Jetzt muß ich weiter stricken, sonst mache ich morgen die Ferse nur an ein Söckchen und nicht an einen ausgewachsenen Socken.:-)

Sonntag, 25. Oktober 2009

So, fertig!


Die trockene ligusterbeerengefärbte Wolle ist nicht ganz so gelbstichig, wie auf dem Bild. Der zweite Zug wartet noch auf´s ausflotten und spülen.

Samstag, 24. Oktober 2009

Wolle färben mit Liguster

Heute färbe ich Wolle (vom Coburger Fuchsschaf, mit viel Liebe handgesponnen) mit Liguster (Ligustrum vulgare). Und zwar mit den Beeren.

Ich habe vor zwei Wochen schon mal mit Liguster gefärbt, da aber hauptsächlich mit den Blättern und nur einer kleinen Handvoll Beeren dabei. Das sah hinterher so aus:



Erfolg bei der Beerenjagd:

Ab in den Topf und eine Stunde kochen.


Abgießen, Beeren gut ausdrücken und wieder rein in die Flotte. Wieder kochen, diesmal mit Wolle.

Außerdem habe ich in meiner Besorgnis nochmal 25g Alaun reingemengt, weil ich irgendwo gelesen hatte, daß die Beeren mit Alaun gekocht werden sollten. Nun, es hat wohl nichts verdorben...

Und hier das vorläufige amtliche Endergebnis für heute.


Morgen gibt es dann noch ein Foto von der trockenen Wolle. Es ist jetzt ein Graugrün, das noch etwas bläulich schimmert, würde ich vorsichtig sagen. Ich denke, an der Luft wird es sich noch weiter entwickeln.

Montag, 19. Oktober 2009

Herzlich Willkommen!



Hier schreibe ich über das Mondschaf. Über Schafdinge. Lassen wir uns also überraschen.